140 Jahre GV Altendorf/Einigkeit: Bayer-Akkordeon- und Blasorchester aus Leverkusen gratulieren musikalisch (TAH)
Jürgen Bommer (Täglicher Anzeiger Holzminden TAH)
Der 140. Geburtstag des Gesangvereins Altendorf/Einigkeit wurde zum großen Konzertereignis. Denn mit dem Bayer-Akkordeon- und dem Bayer-Blasorchester aus Leverkusen gratulierten gleich zwei musikalische Ensembles der Extraklasse in der Stadthalle Holzminden. So ist das Konzert gelaufen.
Holzminden. Der 140. Geburtstag des Gesangvereins Altendorf/Einigkeit wurde zum erwartet großen Konzertereignis. Denn mit dem Bayer-Akkordeon- und dem Bayer-Blasorchester aus Leverkusen gratulierten gleich zwei musikalische Ensembles der Extraklasse. Die Freundschaft dieser drei Klangkörper und ihrer Mitglieder dauert bereits seit Jahrzehnten an. Was lag also näher, als dieses besondere Jubiläum gemeinsam zu feiern.
In den Genuss eines großartigen Konzerts kamen dabei aber nicht nur die Mitglieder des Gesangvereins, sondern auch über 250 Besucher in der Holzmindener Stadthalle. Sie alle erlebten am Samstagabend eine musikalische Reise um die Welt und durch die unterschiedlichsten Genres.
Begonnen hat die Freundschaft zwischen den Altendorfer Sängern und dem Akkordeon-Orchester aus Leverkusen einst recht unspektakulär. Bei einem Bierkeller-Besuch traf man sich und die Idee zu einem gemeinsamen Konzert wurde geboren. Das war vor 47 Jahren. 15 Jahre später kam das Bayer-Blasorchester hinzu. Der Rest ist mittlerweile Geschichte.
Bürgermeister Christian Belke, zugleich Schirmherr des Jubiläumskonzerts, nutzte an diesem Tag die Gelegenheit, das jahrzehntelange Wirken des Vereins zu würdigen. „Was für ein grandioses Jubiläum“, rief er den Anwesenden zu Beginn des Konzerts zu und wünschte den Altendorfer Sängern weiterhin viel Freunde am Singen und engagierte Mitglieder. Belke überreichte auf der Bühne den Coin des Bürgermeisters an den ersten Vorsitzenden Uwe Witte und Chorleiter Eckhard Thiel als Anerkennung für ihre Verdienste um den Verein.
Danach wurde es dann musikalisch. Mit zwei Sangessprüchen, darunter „Wo die Weser rauscht“, eröffnete der Gesangverein Altendorf/Einigkeit das Konzert. Alex Sasse hatte an diesem Tag die Aufgabe des Reiseleiters übernommen und führte die Besucher mit allerlei Wissenswertem zu den einzelnen Musikbeiträgen durchs Programm. In Anlehnung an die imposanten 140 Jahre des Bestehens des Vereins intonierten Mitglieder des Akkordeon- und Blasorchesters aus Leverkusen gemeinsam mit dem Gesangverein „Alt wie ein Baum“ von den Puhdys, bevor es mit dem Akkordeon-Orchester hinaus in die weite Welt ging.
Von New York nach Irland
Der „New York Tango“ führte über den großen Teich, bevor es mit dem „Just one more Dance“ auf die grüne Insel nach Irland ging. „Metropolitan Pictures“ entführten das Publikum in die Metropolen der Welt. Über San Francisco, Paris und New York ging der Weg zurück nach Skandinavien. Die britischen Inseln bildeten schließlich die Kulisse für das kleine Finale vor der Pause. „The Legend of King Arthur“, eine Suite in vier Sätzen, widmete sich dem Leben und Wirken der Ritter der Tafelrunde. Den großen Applaus für dieses grandiose Stück beantworteten die Musikerinnen und Musiker mit einem weiteren Highlight: Mit „Eloise“ von Barry Ryan ging es in die Pause.
Den zweiten Teil des Konzerts eröffneten erneut die Sänger aus Altendorf mit instrumenteller Unterstützung aus Leverkusen. „Und immer wieder geht die Sonne auf“ von Udo Jürgens war der passende Beitrag zu den aktuell kürzer werdenden Tagen. Im Anschluss zeigte das Bayer-Blasorchester aus Leverkusen seine ganze musikalische Klasse. Der „Jubilee Overture“ von Philip Sparke folgte der Welthit „Waterloo“ von ABBA, bevor die Reise dann an den Wiener Hof führte. Mit „Elisabeth“, einer Hommage an die legendäre Kaiserin Sissi und dem wohl bekanntesten K.u.K.-Militärmarsch, dem 1907 von Julius Fucik komponierten „Florentiner Marsch“, erntete das Ensemble langanhaltenden Applaus.
Zeitsprung in die 80er Jahre
Ein musikalischer Zeitsprung in die 80erJahre des vergangenen Jahrhunderts bereitete das fulminante Finale vor. Die Neue Deutsche Welle mit den populären Songs der Spider Murphy Gang und der Münchner Freiheit, aber auch einzelner Solisten wie Klaus Lage und Heinz-Rudolf Kunze ließen beim Publikum Erinnerungen wach werden. Dementsprechend laut wurde bei Hubert K.s „Sternenhimmel“ geklatscht und mitgesungen. „Lalalela“ schallte es laut durch die Holzmindener Stadthalle.
Das letzte Lied des Tages, gemeinsam gesungen von Publikum und den am Konzert beteiligten Sängern und Musikern, ging noch einmal unter die Haut und sorgte für einen echten Gänsehautmoment. „Nehmt Abschied Brüder“, die deutsche Version des weltbekannten „Auld Lang Syne“, war der passende Abschluss für ein grandioses Jubiläumskonzert.
Beim Auszug aus der Halle hatten die Besucher noch einmal die Gelegenheit, anhand zahlreicher ausgestellter Erinnerungsstücke einen Blick in die 140- jährige Geschichte des Gesangvereins zu werfen.
(Artikel von Jürgen Bommer im Täglichen Anzeiger Holzminden (TAH) vom 03.11.2025)
